Ein sonniger Tag auf dem Weingut "IRION",       21. Oktober 2017

 

Es gibt Tage, da wird so richtig bewusst, wie privilegiert das Leben an der Costa Blanca sein kann. Der vergangene Samstag war so ein Tag. Enzo Mengassini hatte einen Ausflug zum Weingut Irion in der Bernia organisiert. Eine Karawane von etwa 10 PKWs traf sich beim Restaurante Pinos, wo Enzo seine Schäfchen sammelte und von dort aus zum etwas versteckt liegenden Ziel führte. Schon die Fahrt zum Treffpunkt, mit überwältigenden Aussichten über Calpe und den Peñon de Ifách zum Meer war ein Erlebnis. Immer wieder beeindruckt die herrliche Berglandschaft, die wir von unseren jeweiligen Wohnorten in nur wenigen Minuten erreichen können. Am Ziel angekommen, begrüßte uns Ueli, der Schweizer Hausherr mit einem Aperitif, einem frischen Rosado. Humorvoll und kenntnisreich schilderte er den Weg zur Verwirklichung seines Lebenstraums, einmal seinen eigenen Wein trinken zu können. Während Lions und Freunde von Rebsorten, Höhenlagen, Missernten und Erfolgen hörten, war Maria, die Gastgeberin, mit den Vorbereitungen zum Essen beschäftigt. Sehr erfolgreich! Darüber wurde man sich schnell einig. Ein traumhafter Zwiebelkuchen, begleitet von einem frischen Merlot, öffnete Mägen und Herzen. Das Feuer im riesigen Kamin brannte nieder und brachte die perfekte Hitze für die Paella, die vor unseren Augen Schritt für Schritt entstand. Währenddessen machte ein Bildband die Runde, den unser unvergessener Lionsfreund Stefan Wolf gestaltet hatte. Insbesondere der Bericht über den ersten Besuch bei Maria und Ueli vor 7 Jahren fand Beachtung. Die Paella wurde dann begleitet von dem hervorragenden Merlot aus dem Jahr 2013. Beides kulinarische Höhepunkte! Wie gut das Essen war, mag an einer Sensation zu ermessen sein: Meine Monika bestellte sowohl vom Zwiebelkuchen, als auch von der Paella, Nachschlag! Mehr muss man nicht wissen! Die Nachspeise, alkoholisierte Apfelspalten mit Vanilleeis wurde durch hervorragenden Kaffee abgerundet, der von selbstgebranntem Tresterbrand begleitet wurde. Dieser hatte so wenig gemeinsam mit den Rachenputzern, die hier so oft als Orujo angeboten werden. Ein eleganter Grappa, ein würdiger Abschluss eines wunderbaren Essens in toller Atmosphäre und angenehmer Gesellschaft. Ueli hatte zum Schluss noch etwas Arbeit. er musste etliche Kartons mit Wein aus dem Keller schleppen. Das hat man davon, wenn man probieren lässt! Selbst die entspannte Rückfahrt, bei herrlichstem Wetter, geriet zum Genuss. Vielleicht mag solch ein Anlass unbedeutend erscheinen. Ganz sicher jedoch wird er jedem, der dabei war, lange in Erinnerung bleiben und die Entscheidung, an der Costa Blanca zu leben, eindrucksvoll bestätigen.

Harald Wolff